Freifunk Nordwest

Das Bürgernetz im Nordwesten

Titelbild
26. Juli 2021 11:48 Uhr von Simon
Bericht aus dem Maschinenraum 2021 – 1 (AS206313)

Wie du vielleicht bemerkt hast, sind alle Verbindungen, die über Frankfurt laufen, massiv gestört.

Wir möchten mit diesem Artikel die Hintergründe der Probleme möglichst verständlich erklären. Los geht’s:

Unsere Netzstruktur (AS206313) stellt sich grob wie folgt dar:

AS206313 Struktur

Frankfurt ist seit letztem Sommer passiv an den Berlin-A Router angebunden. Berlin-A ist die gleiche alte Hardware wie zuvor in Frankfurt. Die Hardware in Frankfurt hat einen Hitzeschlag erlitten und ist nicht mehr in Betrieb. Communities, die zuvor lokal in Frankfurt angebunden waren, haben derzeit Anbindungen über den Community-IX und vServer.site. Supernodes von Freifunk Nordwest sind davon „nur“ mittelbar betroffen. Die Folge ist, dass derzeit alle Verbindungen von und nach Frankfurt von Berlin-A verarbeitet und über die Verbindung Berlin-Frankfurt geleitet werden. Diese Verbindung wird dem Community-IX dankenswerterweise von RETN zur Verfügung gestellt.

Die Bandbreiten haben sich in den letzten Monaten massiv erhöht, insbesondere durch Streaming-Angebote und Supernodes bei Hetzner. Diese werden quasi ausschließlich in Frankfurt übergeben.

Daraus ergeben sich zwei Probleme: a) Die vielfach belastete Verbindung des Community-IX zwischen Berlin und Frankfurt ist ausgereizt, wesentlich durch Freifunk Nordwest. b) Berlin-A mit der alten Hardware kann die hohen Bandbreiten alleine nicht mehr verarbeiten. Die CPU läuft am Limit.

Wir wollen Montag abend (26.07.2021) die Domänen suedwest, suedost und tossens von Berlin-A nach Düsseldorf migrieren. Dabei wird es teilweise zu Einschränkungen im Betrieb kommen und anschließend werden andere IP-Adressen vergeben. Für „normale“ Freifunkinstallationen ist das normalerweise kein Problem. Spezialsetups, die sich auf gleichbleibende IP-Adressen verlassen, sollten im Anschluss überprüft werden. Wir hoffen, Berlin-A damit ein Stück weit zu entlasten.

Außerdem haben Stefan und ich morgen einen Termin mit dem NETZ-Zentrum, um insbesondere die zeitlichen Perspektiven der Hardwarebeschaffung zu besprechen. Von dem Ergebnis des Gespräches hängt ab, ob wir uns nach anderen Optionen umsehen oder wir sogar konzeptionell etwas an unserem AS-Betrieb ändern müssen. Wir hoffen, dass das NETZ-Zentrum jetzt sehr zeitnah geeignete, im besten Fall unsere Wunschhardware beschafft, sodass diese Gedanken gar nicht relevant werden. Zur Erinnerung: Das Ideenpapier zur Beschaffung geeigneter Hardware ist zwei Jahre alt. Die Verzögerungen sind durch diverse organisatorische Schwierigkeiten entstanden, die wir nicht zu vertreten haben. Ob diese behoben sind, können wir nicht beurteilen.

Innerhalb der nächsten zwei Wochen wollen wir zudem eine virtuelle Maschine in Frankfurt in Betrieb nehmen, die Stefan und Hilko mit ihrem Unternehmen vServer.site dankenswerter Weise vorübergehend sponsern. Ziel ist es, möglichst viel und gezielt Traffic, der über Frankfurt abgewickelt werden muss, direkt in Frankfurt abzuwickeln. Es ist nicht klar, wie viel Traffic die virtuelle Maschine wirklich verarbeiten kann. Bei dem Versuch kann es mehrfach zu Einschränkungen im gesamten Netz kommen, da wir die Fernanbindungen an Frankfurt auf Lokalanbindungen umschalten. Wenn das schlecht funktioniert, machen wir die Umschaltung wieder rückgängig. Die Situation ist tatsächlich sehr ernst und der Aufwand erheblich. Sobald es akut wird, folgt eine Ankündigung auf der Mailingliste.

Wir hoffen, die Problematik mit diesem Artikel einigermaßen verständlich dargestellt zu haben. Fragen behandeln wir gerne auf der Mailingliste und ergänzen ggf. den Artikel entsprechend.