Informationspolitik und ehrenamtliche Zeit als hohes Gut
Wirtschaftsministerium fördert Freifunkinitiativen im Land
In den letzten Wochen pochte das Thema Freifunk, bedingt durch die Verhandlungen über die Störerhaftung, immer öfter in den Medien auf. Schnell vergessen ist dabei, dass Anfang des Jahres durch einen Antrag der Grünen und der SPD eine Förderung des Freifunks in Niedersachsen bewilligt worden ist. Grundsätzlich ging es dabei um zwei entschiedene Dinge: Zum einen eine finanzielle Förderung in Höhe von 100.000 Euro. Zum anderen eine Info- und Aufklärungskampagne von Städten und Kommunen über das Thema Freifunk, welche für uns ebenfalls sehr wichtig ist.
Sehr oft haben wir Freifunker dabei schon die kalte Schulter gezeigt bekommen. Wir stoßen immer wieder auf Desinteresse, wenn es darum geht, Verwaltungen das Thema Freifunk näher zu bringen. Häufig haben Behörden ein gefährliches Halbwissen und neigen in der Regel dazu, „Nein“ zu einem freien Bürgernetz zu sagen. Dagegen aber “Ja” zu einem kommerziell Betriebenen. Man vertraut dort leider lieber Geschäftsideen, welche technisch jedoch auf den gleichen Gleisen fahren wie Freifunk. Auf das Bürgerengagement, freiwillige ehrenamtliche Arbeit und direkte Bürgernähe abseits von technischen Einzelheiten wollen viele dabei schon gar nicht mehr hören.
Genau in diese Kerbe soll ebenfalls die Förderung schlagen. Was uns vielfach nicht möglich ist, soll durch diese Kampagne erreicht werden. Die Augen zu öffnen und das stumme Trommelfell der Städte und Kommunen klarer klingen zu lassen.
Die Freude und der Wille, das Freifunknetz über die Gebäude der eigenen Stadt auszuweiten wird torpediert, wenn Freiwillige diese Bemühungen letztlich als Zeitverschwendung erachten. Es sollte im Interesse der Stadt sein die Bestrebungen, welche ihr letztlich zu Gute kommen, nicht auszubremsen oder sogar im Keim zu ersticken.
Das Land Niedersachsen hat sich diesem Problem angenommen und über viele Informationswege hinweg über Freifunk informiert. Dazu zählt der Newsletter des Breitband Kompetenz Zentrums sowie des NETZ-Zentrums für innovative Technologien. Beide werden insbesondere von Behörden als Informationsquelle u. a. für Breitbandausbau und staatliche Förderungen genutzt. Weitere Maßnahmen sind Informationskampagnen auf den Internetseiten des Landes Niedersachsen, Informationsbroschüren, welche mit Unterstützung der ansässigen Freifunker erstellt wurden, sowie generell die allgemeine Zusammenarbeit mit den Freifunkcommunitys in ganz Niedersachsen.
Wir freuen uns, von den gehörten Instanzen der Städte und Kommunen an die Hand genommen worden zu sein und hoffen, dass sich engagierte Bürger weiterhin für die Attraktivität der eigenen Stadt einsetzen dürfen. Mit der Freifunkinitiative ist ein von technisch versierten Bürgern einfaches Werkzeug für technisch unversierte Bürger entstanden.
Im Sinne aller Bürger freuen wir uns auf das jetzt einsichtige Entgegenkommen!