Wenn man momentan in den Statistik-Bereich unseres NetMon guckt, so stellt man fest, dass wir eine sehr starke Fragmentierung haben, was die im Netz befindlichen Versionen unserer Firmware betrifft. Obwohl die Version 0.4.2 bereits etliche Wochen verfügbar ist, geistern noch etliche Freifunk-Router mit 0.3.x-Versionen durch das Netz. Für uns stellte das natürlich eine große Problematik dar: Verbesserungen an der Firmware und damit i.A. auch für das Netzwerk fanden ihren Weg immer nur auf sehr wenigen Geräten, nur wenige Freifunker aktualisierten ihre Firmware regelmäßig und eigenständig. Bei mittlerweile über 170 Freifunkknoten in Oldenburg und umzu ist ein manuelles Aktualisieren aller Router mittelfristig nicht mehr Möglich – es musste dringend eine Funktion für automatisierte Updates her. Ebenso störte es uns seit Längerem, dass wichtige und z.T. sicherheitsrelevante Einstellungen nur recht kompliziert und nicht einsteigerfreundlich mittels ssh getätigt werden konnten. Ein Webinterface zur Konfiguration sollte dieses Problem deutlich entschärfen. Daneben stellten wir fest, dass viele Entwicklungen, Skripte und Konzepte vieler Freifunk-Communities sich ähnelten und es dementsprechend Parallele Entwicklungen gab – nicht besonders effizient.
Aus diesen und einigen anderen Gründen haben wir uns auf einem Arbeitstreffen vor einigen Wochen dazu entschieden wie viele andere Communities einen Blick auf die immer beliebter werdende und recht flexibel anpassbare Freifunk-Firmware gluon zu werfen und zu evaluieren, ob sie – mit einigen spezifischen Anpassungen für unser Oldenburger Projekt – das leistet, was wir benötigen. Seit Februar wurde nun eifrig getestet und angepasst und seit etwa einer Woche ist nun die erste Oldenburger Firmware auf gluon-Basis verfügbar, die wir mit Versionsnummer 0.5.1 nun als stabil einstufen können.
Die Firmware bietet die oben geforderten Features, insbesondere die standardmäßig aktivierte Auto-Update-Funktion nimmt uns in der nächsten Zeit hoffentlich Einiges an Arbeit ab. Wichtig war uns auch die Abwärtskompatibilität mit unserer bisherigen Firmware, damit nicht das ganze Netz auf eine Schlag umgestellt werden muss. Dies klappt bisher problemlos – auch was die Anzeige der Router-Daten mit Netmon angeht!
Beim Aktualisieren auf 0.5.1 ist wie sonst auch darauf zu achten, dass etwaige persönliche Anpassungen verloren gehen. Dies sollte allerdings in Zukunft bei den kommenden (automatischen) Updates nicht mehr der Fall sein – ein zusätzlicher Gewinn an Benutzerfreundlichkeit. Da dieses Release primär den Zweck verfolgt, möglichst viele Router zügig mit einem Updates-System zu versorgen und so möglichst viele der momentan leider nicht funktionsfähigen Router wieder ins Netz zu bringen, damit sie zukünftig altuell bleiben, fehlen einige Features aus den bisherigem Versionen – so ist z.B. die Belegung der 4 Lan- Ports der gängigen TP-Link-Router so, dass diese als Client-Ports fungieren. Das bedeutet, dass jedes Gerät, welches mit einem dieser Ports verbunden wird, sich so verhält, als wäre es per Funk mit oldenburg.freifunk.net verbunden. Beachtet dies bitte, falls ihr mit bisheriger Firmware die 2 B.A.T.M.A.N.-Ports zum meshen verwendet.
Wenn ihr die Firmware aufgespielt habt, startet der Router zunächst in einem sogn. Config-Mode. Hier müssen zunächst einige Einstellungen getroffen werden, genauer erklärt ist das z.B. hier. Punkt 4 dieser Anleitung ist für die Oldenburger Firmware nicht zutreffend – hier gilt weiterhin das bekannte Verfahren der Registrierung des Routers in Netmon über die Neue Router-Liste.
Firmware 0.5.1 zum Download für euren Router findet ihr wie immer unter http://firmware.freifunk-ol.de/stable – als sysupgrade-Version, falls ihr bereits ein OpenWrt-basiertes System auf eurem Router habt, oder ohne den Namenszusatz, wenn ihr einen fabrikneuen Router auf die Oldenburger Firmware flashen wollt.