WLAN-Zugangspunkte findet man schon oft in Hotels, aber auch Cafés und Gaststätten. In Großstädten ist dies fast als selbstverständlich anzusehen. Auch große Telekommunikationsunternehmen, wie Telekom und jetzt auch seit kurzem Kabel Deutschland, bauen an unzähligen Orten in Innenstädten Hotspots auf, um ihren Kunden WLAN an zentralen Orten anzubieten. Leider findet man diese nur in Großstädten wie z.B. im nahe gelegenen Wilhelmshaven oder Oldenburg.
Auf Reisen finde auch ich diese Hotspots sehr nützlich, aber in der Wittmunder Innenstadt herrschte bis dato noch Flaute was freies WLAN anging. Die Telekom bietet lediglich in der Buchhandlung Thalia sowie dem Residenz-Hotel WLAN an. Das WLAN ist ausschließlich für Kunden der Telekom zu nutzen, alle anderen, die den Zugang nutzen möchten, werden gebeten 5 Euro am Tag oder 30 Euro in der Woche zu bezahlen. Für mich kein wirkliches freies WLAN. Daher stellte ich Überlegungen, an wie man
– kostengünstig viele Hotspot in der Innenstadt aufbauen kann
– die Haftung für die Störsicherheit abgeben kann (ganz wichtig!)
– und die nötige Anbindung bekommt
Nach viele Überlegungen, wie Repeaterlösungen und Funkweiterleitung des Internetsignals mit WLAN-Bridges, wurde mir schnell klar, dass das alles viel zu kompliziert werden wird und auch die Frage, ob es dann im Endeffekt auch funktioniert würde, konnte ich nach tagelangem googlen nicht richtig klären. Nach vielen Recherchen bin ich auf das Freifunkprojekt gestoßen, das alle diese Punkte in einer freien Freifunksoftware ‚verpackt‘, die auf handelsüblichen Routern läuft. (Dazu könnt ihr auch meine Freifunkerseite lesen) Hier habe ich mal einen Auszug aus der Freifunk.net Seite, die die Vision der Projekts sehr gut erklärt:
Freie Netze werden von immer mehr Menschen in Eigenregie aufgebaut und gewartet. Jeder Nutzer im freifunk-Netz stellt seinen WLAN-Router für den Datentransfer der anderen Teilnehmer zur Verfügung. Im Gegenzug kann er oder sie ebenfalls Daten, wie zum Beispiel Text, Musik und Filme über das interne freifunk-Netz übertragen oder über von Teilnehmern eingerichtete Dienste im Netz Chatten, Telefonieren und gemeinsam Onlinegames spielen. Dafür nutzen wir Mesh Netzwerke.
Viele stellen zudem ihren Internetzugang zur Verfügung und ermöglichen anderen den Zugang zum weltweiten Netz. Freifunk-Netze sind Selbstmach-Netze. Für den Aufbau nutzen wir die freifunk-Firmware auf unseren WLAN-Routern, eine spezielle Linuxdistribution.
Lokale Communities stellen die auf eigene Bedürfnisse angepasste Software dann auf ihren Websites zur Verfügung. In Dörfern und Städten gibt es immer mehr Freifunk-Gruppen, die sich regelmässig treffen.
Die freifunk-Community ist Teil einer globalen Bewegung für freie Infrastrukturen und offene Funkfrequenzen.
Unsere Vision ist die Demokratisierung der Kommunikationsmedien durch freie Netzwerke. Die praktische Umsetzung dieser Idee nehmen freifunk-Communities in der ganzen Welt in Angriff.
Die Vision von Freifunk ist es also, eine komplette Stadt mit einem dezentralen Netzwerk auf WLAN-Basis aufzubauen. Übertragen auf meine Idee und die Meshfunktionalitäten der Router, habe ich nun das für mich beste Mittel gefunden, um später einmal in der kompletten Innenstadt einen WLAN-Teppich auszurollen. Wichtig war mir außerdem, dass das Wlan fast durchgängig und überall in der Innenstadt verfügbar ist und nicht schon an der nächsten Ecke nicht mehr genutzt werden kann.
Ich werde am Ball bleiben und mich einmal mit der Freifunkcomunity in Oldenburg in Verbindung setzen.
Bis dahin